Sonntag, 11. März 2012


Österreich, Bad Deutsch Altenburg (Niederösterreich):
Pfarrkirche Maria Himmelfahrt und Karner, 
um 1050 bzw. Anfang/Mitte 13. Jhdt. erbaut



Unweit der Donau und heute fast direkt 
an einem Steinbruch gelegen (s. Bild rechts oben) ...



... steht diese bemerkenswerte Kirche, an der als Erstes 
der gotische Chor und Turm auffallen.



Doch dazwischen ist das romanische Langhaus
noch ziemlich gut erhalten ...



... mit seinen Rundbogenfenstern, seinem rundbogigen
Fries im Obergaden des Langhauses ...



... sowie dem - allerdings überarbeiteten - 
südlichen Rundbogenportal.



Hier eines der beiden original
romanischen Fenster aus der Nähe.



An das südliche Langhaus ist auf einer Länge
von zwei Jochen eine romanische Kapelle angebaut, ...



... die ursprünglich einen eigenen Westeingang
- ebenfalls ein Rundbogenportal - hatte.



Ende des 14. Jhdts. wurde ...


 
 
... der vorgestellte Westturm mit dem ...


 
... gemauerten oktogonalen Turmhelm errichtet.



An diesem kann man zahlreiche ...



... wasserspeiende Ungeheuer erspähen, die Hunden ähnlich sehen.



Unten im Turm befindet sich auch ...



... der Hauptzugang zur Kirche, ...



... deren Vorraum heute durch ein Eisengitter ...



... vom Kirchenschiff getrennt ist.



Das romanische Mittel- und die beiden romanischen Seitenschiffe
sind heutemit gotischen Kreuzgewölben eingedeckt.



Daran schließt im Osten der hochgotische,
 zweijochige Chor mit 5/8-Schluss an.



Er wurde um 1400 anstelle der romanischen
Ostapsis errichtet ...



... und wird einem Meister Michael zugeschrieben.



Der Blick zurück ins romanische Mittelschiff ...



... zeigt deutlich den Unterschied zwischen der wuchtigen 
romanischen und der gotisch "luftigen" Bauweise.



Auffallend sind die Kapitelle der romanischen Pfeiler, ...



... die mit feinen Mustern versehen sind, ...



... die Schnecken und Rillen aufweisen.



Ans südliche Seitenschiff ist außerdem ...



... eine kleine Kapelle angebaut, die heute durch diese Öffnung,
die von einem sechseckigen Pfeiler getragen wird,
direkt ins Seitenschiff integriert ist.



Auch sie hat noch ein kleines
romanisches Rundbogenfenster, ...



... während ihre Nordostseite gotisch gestaltet ist.



Die Westseite des romanischen Langhauses
wirkt sehr gedrungen durch die dicken Mauern, ...



... die direkt auf die Westempore aufgesetzt sind.



Diese Kirche wurde übrigens auf den Grundmauern
einer Vorgängerkirche errichtet, die wohl
König Stephan I. von Ungarn hatte errichten lassen
und die wahrscheinlich 1050 zerstört wurde.



Im Jahr 1051 plante bzw. erhob urkundlich
Kaiser Heinrich III. Deutsch-Altenburg
zur Reichspropstei der Ungarnmark und
initiierte so den Neubau der Kirche als Kollegiatsstift. 



1058 schenkte der siebenjährige
römisch-deutsche König Heinrich,
Sohn von Heinrich III. und späterer Kaiser,
seiner Mutter Agnes von Poitou
die vermutlich neu errichtete dreischiffige Basilika.



Im Jahr 1213 stifteten die Besitzer
der Herrschaft Deutsch-Altenburg,
Alban und Johann Doerr, einen Priester,
veranlassten den Neu- oder Ausbau der Kirche und
bestimmten den Kirchenbau als Grablege der Familie.



Gegen Ende des 14. Jhdts. wurde der vorgestellte Westturm
mit dem gemauerten oktogonalen Turmhelm errichtet ...



... und vermutlich im Anschluss bzw. ab ca. 1400 ...



... der Chor mit der nördlich angebauten Sakristei.



Das nördliche Langhaus blieb dabei in seinen
romanischen Formen erhalten und wurde nur
durch einige Strebepfeiler abgestützt.



Auch dieses Okulum scheint jüngeren Ursprungs, ...



... doch das mehrstufige Rundbogenportal
mit seinem Kreuz im Bogenfeld ...



... und das vermauerte Rundbogenfenster
schräg darüber stammen noch aus um 1050.



Der hochgotische, zweijochige Chor mit 5/8-Schluss
wurde an Stelle der romanischen Rundapsis errichtet
und wird einem Meister Michael zugeschrieben.



Der Chor wird gegen oder um 1400 datiert,
seine Strebepfeiler sind vierzonig und 
haben oben leere Statuenbaldachine.



Zwischen den tiefen Pfeilern befinden sich
nordseitig zwei- und südseitig vierbahnige Maßwerkfenster.



Der romanische Karner südöstlich der Pfarrkirche, ...



... wurde um Anfang/Mitte des 13. Jhdts. errichtet
und im 17./18. Jhdt. dem Hl. Leonhard geweiht.



Der Rundbau mit Kegeldach
hat eine halbkreisförmige Apsis 
und im Westen einen Portalvorbau
mit fünffach gestuftem Trichterportal.



Er hat eines der schönsten gestuften
romanischen Portale in Österreich,
 dessen linke Säule sogar gedreht ist
und dessen Kapitelle reich verziert sind.



Während der schlichte Rundbau nur mit Lisenen
verziert ist, ...



... weist die kleine Ostapsis auch ein
reich dekoriertes Rundbogenfries
mit einem Zahnfries darüber auf.



Einige Stufen führen hinauf in den Karner, ...



... der seit 1995 im Besitz der Gemeinde ist,
die ihn als Aufbahrungshalle nutzt.



Hier die Apsis mit ihrem kleinen Rundbogenfenster, ...



... die mit Rötelzeichnungen versehen ist.



Hier Detailaufnahmen davon, ...



... auch wenn nicht mehr klar ist, was sie darstellen.




Das Apsisfenster ist hingegen nur rot umrahmt
und hat eine breite Laibung.



Auch die beiden Seitenwände links und rechts der Apsis ...



... und die Wand um das südliche Rundbogenfenster ...



... sind mit Figuren und Darstellungen in Rötel verziert,
wobei die Figuren und Objekte nur teilweise erkennbar sind.



Das kleine Fenster hingegen ist nur
mit geschwungenen Linien dekoriert.



Die nächste Seite ist fast nur noch steinsichtig,
hier sind nur noch vage Spuren von Zeichnungen vorhanden.



Das Untergeschoss des Karners wurde früher 
als Ossarium genutzt und das Obergeschoss als Kapelle.



Hier die Pfarrkirche von der Nordwestseite her gesehen.



Hier ist am Chor über die Länge von zwei Jochen
ein zweigeschossiger Anbau mit zwei
Treppentürmchen im Westen angebaut.

 

Darin befinden sich im Untergeschoß die Sakristei
und im Obergeschoß ein Oratorium.





Kirche und Karner

sind sehenswert,

aber leider nur selten offen!










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