Sonntag, 30. September 2012



Schweiz, Schaffhausen (Schaffhausen):
Ehemaliges Kloster Allerheiligen, 1049 gestiftet. 

Die Kirche, ihr Kreuzgang und das angegliederte Museum
mit seinen 3 (!) romanischen Kapellen
sind eine wahre Fundgrube für jeden Romanik-Fan!



Der Kirchturm.









Die Kirche ist gar nicht einfach zu fotografieren, 
da sie sich im dicht verbauten Altstadtgebiet befindet.

Sie ist gehört heute der evangelisch-reformierten Stadtkirche.





Die Ostfassade mit zugemauertem Portal und Fenster.







Der Innenraum ist wie bei vielen evangelischen Kirchen eher schlicht gehalten.

Dies ist hier von großem Vorteil, da so die romanische Bausubstanz
in ihrer Ursprünglichkeit bestens zur Geltung kommt.





Die Apsis ist rechteckig und modern gestaltet.
Nur links hinter dem Altarbild lugt noch ein Rest der alten Fresken heraus.





Ein 2-zoniger Wandaufbau wie aus dem Romanik-Lehrbuch.



Hier die beiden Seitenschiffe in Richtung Westen gesehen.



Das rechte Querhaus mit der Grabplatte der Gründer unten am Boden.



So sieht die rekonstruierte Grabplatte der Nellenburger aus der Nähe aus.





Alte Fresken - wohl gotisch - in einem Seitenschiff.



Zwei kleine Apsiden.



Typisch romanische Säulenbasis mit Krähenzehe.







Diese weiteren mittelalterlichen Fresken 
sind im Kircheninneren noch erhalten.







Ein absolut sehenswertes Juwel ist der Kreuzgang:
Er enthält sowohl romanische als auch gotisch gestaltete Elemente.





Hier der alte romanische Teil.



Ein Rundbogenpaar mit Zwillingsstützen aus der Nähe.





Auf der Außenseite ist sind die romanischen Bögen schön bewachsen.







Diese Bögen zum Innenhof des Kreuzgangs haben nur jeweils eine Stütze 
und sehen daher ein wenig filigraner und eleganter aus.



Ungewöhnlich ist, dass dieser Kreuzgang trotz seiner Größe
und der Wichtigkeit der Kirche nie eingewölbt wurde 
und so nach wie vor mit Holz gedeckt ist.



Hier der gotische Trakt - der Südflügel.



Im Südosten der Kirche befindet sich die Münsterkirche,
auch St. Anna-Kapelle genannt.





Zwei romanische Fenster in der Südfront bezeugen ihr Alter:
Sie stammt ursprünglich auch aus dem 12. Jdht.



Durch dieses Gartentor mit romanischen Wurzeln
gelangt man in einen weiteren Innenhof.







Hier ist interessanter Weise noch die Arkadengalerie mit Rundbogenportal
des ehemaligen Kapitelsaales des Klosters erhalten.



Die erste und die dritte Säule sehen noch original aus.





Hier vorne rechts geht es ins Museum.






Gleich vor dem Museumseingang befindet sich die "Alte Abtei",
die mit dieser offenen Laube im 1. Stock überrascht.



Blick aus der Loggia im 2. Stock des Museums,
die allerdings erst später hier eingefügt wurde.



Der sogenannte Kreuzsaal war ursprünglich der klösterliche Festsaal,
ehe er 1639 in eine Bibliothek mit kreuzförmigem Saal umgewandelt wurde. 



An der Wand und in den Fensternischen 
sind noch Pflanzenornamente mit Tieren zu finden.





Gut erhalten ist das "Gotische Stübchen", 
dessen Decke und Westwand mit Türe spätgotisch sind.









Das ehemalige Refektorium, das allerdings erst 1496 hierher
in den ersten Stock des Abtgebäudes verlegt wurde.



Im Museumsgebäude selbst finden sich noch zahlreiche romanische Details: 
Fenster wie hier oben, ...





... Mauerwerk mit Fischgrätmuster sowie ...



... ein wunderschöner, kleiner Innenhof, ...



... der auch noch über romanische Rundbögen verfügt.



Hier die erste der drei Kapellen, 
die in das Museum integriert sind:

Die Michaelskapelle, die sich über der Erhardkapelle befindet.



In ihr sind romanische Rundbogenfriese ausgestellt, ...










... die ich wegen ihrer Schönheit hier alle zeigen möchte.



Auch der erste Teil einer 4 Bände umfassenden Bibel 
aus dem Jahr 1080 ist hier zu finden.



Unter der Michaelskapelle befindet sich die Erhard-Kapelle.





Eine Grabplatte aus um 1100 
zu Ehren des Gründergeschlechts der Nellenburger sowie ...



... das sogenannte Nellenburger Grabmal:

Die Grabplatten zeigen die Grafen Eberhard und Burkhard
sowie die Gräfin Ida Nellenburg.



Die Johanneskapelle entstammt der Zeit des ersten Klosterbaus (1049-64)
und bildete die südliche Frontalkapelle des Münsters.









Diese Erweiterung im Westen wurde erst später vorgenommen.









Hier das Grabmal des Abtes Berchtold II. aus Sissach aus 1425.


Es ist schier unglaublich, wie umfassend und komplett 
diese romanische Anlage noch erhalten ist.

Sie zählt für mich zu den schönsten romanischen Schätzen,
die es noch gibt.

Daher unbedingt ansehen!