Freitag, 19. Oktober 2012


Österreich, Stans (Tirol):  
Lindenkirche am St. Georgenberg, um 1240 erbaut.



Die Abtei St. Georgenberg-Fiecht
der Benediktinerkongregation von St. Ottilien
ist neben dem Stift Wilten eines der zwei ältesten Stifte in Nordtirol.

Sie besteht heute aus zwei gut eine Stunde Fußweg
voneinander entfernt gelegenen Klosteranlagen, ...



... nämlich dem in Vomp gelegenen Stift Fiecht ...




... sowie dem höher gelegenen Wallfahrtsort
St. Georgenberg in der Gemeinde Stans.



Von Fiecht aus führt eine Straße auf den Georgenberg, ...



 ... deren letzte 2 km für den öffentlichen Verkehr gesperrt sind.



Der direkteste Zugang erfolgt zu Fuß 
von Stans aus über die Wolfsklamm.



Hier kann man auch schon einen ersten Blick
auf die auf einem Fels thronende Abtei werfen.
 


In jedem Fall bietet die Hohe Brücke, ...



... ein einzigartiges Bauwerk aus dem 15. Jhdt., ...



... die in gut 40 m Höhe die Schlucht des Georgenbachs überspannt, ...



... die einzige Möglichkeit, 
den Wallfahrtsort ohne Klettern zu erreichen.



Die Baugeschichte der den Heiligen
 Georg und Jakobus dem Älteren  geweihten jetzigen Hauptkirche 
beginnt um 950 wahrscheinlich als Holzbau,
ihre heutige Gestalt erhielt sie im Wesentlichen zwischen 1654 und 1660.



Die vorher dreischiffige Kirche wurde im Barock 
von Christoph Gumpp zu einer einschiffigen umgebaut 
und um 1735 im Stil des Spätbarock umgestaltet.



Noch fast in ihrem alten Originalzustand erhalten
ist hingegen die ca. 100m weiter entfernte Lindenkirche.



Die Kirche oder Kapelle "Maria unter der Linde",
auch "Unserer Lieben Frau unter der Linde" genannt,
war ab 1736 der Hl. Dreifaltigkeit geweiht, ...



... nachdem man das berühmte gotische Vesperbild 
in der größeren Georgskirche aufgestellt hatte.



Diese, in ihrer erhaltenen Kernstruktur ältere der beiden Kirchen,
ist bereits um 1240 als Steinbau belegt.



Ein romanisches Portal ist noch an der Südseite erhalten, ...



... die Nordseite hat weder Fenster noch Türen.



1475 wurde die Kirche im gotischen Stil umgebaut
und durch den Anbau eines neuen Chores erweitert.



1515 wurde ein steinerner Turm hinzugefügt.


 
Im Innenraum ist ein Sternrippengewölbe zu sehen,
1877 wurde die Kirche neugotisch ausgestattet.


 
1975 kamen neue Fenster hinzu,
die Glasmalereien des zeitgenössischen Künstlers 
Fred Hochschwarzer zeigen.



St. Georgenberg ist heute ein dreifacher Wallfahrtsort:

Zunächst wurde wohl der Hl. Georg besonders verehrt,
bald aber auch die Gottesmutter,
ab etwa 1310 dann die Heilig-Blut-Reliquie,
und im Mittelalter wurden Reliquien von 132 Heiligen verehrt.

Heute steht die Verehrung der „Schmerzhaften Mutter“ 
klar im Vordergrund.









1 Kommentar: