Österreich, Matrei (Osttirol):

Kirchlein St. Nikolaus, um 1200.

Im Südwesten von Matrei - am Eingang zum Virgental -
ist diese wunderschöne mittelalterliche Kirche zu finden.

Obwohl sie von Matrei aus bald zu sehen ist, ...

... muss man sie sich erarbeiten:

Zuerst muss einmal die richtige Strasse 

zum Ortsteil Ganz gefunden werden,

den letzten Rest geht man am besten zu Fuß.

Den riesigen Schlüssel zur Kirche darf man sich

im wunderschönen alten Bauernhaus unterhalb der Kirche holen.

Im Ostturm befinden sich zwei Glocken,

die 1791 in Brixen gegossen wurden.

Hier wird schon der übermannsgroße Christophorus sichtbar:

Ungewöhnlich ist aber, dass er sich am Ostturm befindet.

Er stammt angeblich aus dem Jahr 1520.

Hier die sonst etwas karge Westfassade ...

... mit der Rötelzeichnung eines Freskos über dem Eingang,

die aus 1340 stammt und die Kreuzigung darstellt.

Bei Grabungen wurden hier angeblich 

Reste eines Vorbaus aus dem 7. Jdht.

sowie eine Urne aus dem 2. Jdht. nach Christus gefunden.

Der erste Eindruck im Inneren verblüfft sofort:

Im Ostturm befindet sich eine zweigeschossige Apsis:

Das untere Geschoss ist romanisch aus um 1200 -

das obere angeblich aus um 1300 - mit reichen Fresken!

Sowohl der untere Altarraum, 

in dem der Sündenfall dargestellt ist,  ...

... als auch der obere, in dem Heilige dargestellt sind,

 weisen je einen einfachen Steinaltar mit Stufen, 

ein romanisches Fenster sowie Fresken aus um 1226 auf.

In der unregelmäßigen Brüstung zwischen den steinernen Freitreppen

wollen manchen die Jahreszahlen 1440 oder 1640 sehen.

Ich würde diese eher für 1140 oder 1340 halten ....

Der obere Altarraum (oder Chor) ist  farblich reicher ausgestattet

und mit dem unteren durch eine Engelsleiter verbunden.

Alles in allem befindet sich hier die 

reichste frühmittelalterliche Bilderreihe Tirols!

Auf der Empore ist der Hl. Albanus verewigt.

Das Netzrippengewölbe des Langhauses ist spätgotisch.

Hier der Opferstock - sicherlich auch alt.

Der Blick auf die einfachen Kirchenbänke unter der Empore.

Die Aussicht, die man von dem Kirchlein genießen kann,

ist wirklich einmalig.

Genau so wie diese Kirche:

Ein Muss für jeden Romanik-Fan!