Montag, 29. Juli 2013



Frankreich, Strasbourg (Bas Rhin, Elsass):
Kathedrale Notre Dame, 1176 - 1439 erbaut. 



Egal, von wo man kommt, es ist schon von Weitem zu sehen:
Das berühmte Strassburger Liebfrauen-Münster mit seinem hohen Nordturm.
Es ist eines der größten Bauwerke der Welt,
das aus Sandstein - genauer aus dem rosa Vogesensandstein - erbaut ist.

Hier der typische Anblick vom Westen 
mit einigen noch erhaltenen Fachwerkhäusern rechts im Vordergrund.


Obwohl das Münster als Inbegriff gotischer Baukunst gilt,
fiel sein Baubeginn noch in die Romanik.




Am Vierungsturm und an beiden Querhäusern
sind die romanischen Stilelemente gut zu erkennen.

Der Blick auf die romanische Ostapsis ist leider 
durch die gewaltige Anlage des "Grand Séminaire" verwehrt.


Doch auch der Anblick des südlichen Querschiffes
leidet derzeit unter einer Einrüstung.


Außer einigen spätromanischen bzw. frühgotischen Fenstern
ist derzeit nicht viel davon zu sehen.

Dafür hier ein Foto aus Wikipedia,
was sich hinter dem Gerüst verbirgt.


Auch dieses berühmte romanische Tympanon,
das den Tod Mariens zeigt, verschwindet derzeit darunter.
Doch selbst auf diesem Foto (entliehen aus Wikipedia)
ist bereits dessen Renovierungsbedürftigkeit zu erkennen.



Das nördliche Querhaus hingegen ...
  




... zeigt seine romanischen Einflüsse unverhüllt.



Dafür ist dessen ursprüngliches Portal
der Renaissance zum Opfer gefallen. 
(Foto dankender Weise aus Wikipedia entliehen.)


Das Münster war über 200 Jahre lang von 1647 - 1874
mit seinem 142 m hohen Nordturm das höchste Gebäude der Menschheit.



Die Westfassade ist im blühendesten gotischen Stil,
im so genannten "Harfenmaßwerk", einer Erfindung Straßburgs, erbaut.



Diese verfügt über drei Portale, ...

... von denen v.a. das südliche für seine Skulpturen bekannt ist:

Hier die törichten Jungfrauen mit ihrem Verführer
(ganz links mit dem Apfel), ...



... und hier die klugen Jungfrauen.
Die Originalfiguren stehen allerdings im nahen Museum.



Im Münster selbst ist dessen Entstehungsgeschichte bildhaft dargestellt:

1015 - 1050:
Das romanische Münster entstand an der Stelle
eines 1007 abgebrannten Baus aus karolingischer Zeit.



1180 - 1275:
Neubau des Münsters von Ost nach West.
Ab 1220 wurden gotische Stilformen übernommen
(Südquerhaus, später Langhaus).


1277 - 1399:
Errichtung der Westfassade bis zur Plattform.


1399 - 1439:
Errichtung des Nordturms.
Es wurden immer wieder auch Pläne
zum Ausbau des Südturms gemacht, aber nie realisiert.


Noch heute verfügt das Münster über
einen der höchsten Kirchtürme der Welt.



Innen ist das Mittelschiff zwar ungewöhnlich breit,
 aber für gotische Verhältnisse nicht allzu hoch.


Der Lettner wurde im 17. Jhdt. abgerissen:
Fragmente davon befinden heute sich im benachbarten Museum.

Der Blick zurück in das westliche Langhaus. 

Die Orgel, deren gotisches Gehäuse noch gut erhalten ist,
schwebt als "Schwalbennest" in luftiger Höhe
an der nördlichen Langhauswand.


Auffallend schön ...

... sind die ...


... zahlreichen und großen ...


... bunten Glasfenster des Münsters. 





Der Ostteil ist ein massiver und gedrungener, spätromanischer Bau
im Stile der rheinischen Kaiserdome.



Hier die wuchtigen Vierungssäulen. 



Der Chor ist von eher geringer Tiefe,
das Querschiff wiederum ist sehr weit angelegt.



An der Ostapsis ist der Übergang von der Romanik zur Gotik
an den leichten Spitzbögen bereits zu sehen.
(Foto dankenswerter Weise von Wikipedia entliehen.) 



Hier der Blick in die Seitenschiffe.
 

Der berühmte "Engelpfeiler" im südlichen Querhaus.



Gleich dahinter ...


... befindet sich die astronomische Uhr aus dem Jahr 1574.

Ihre Vorgängerin, die "Dreikönigsuhr" von 1353,
stand an Wand gegenüber.



An den beiden Querhäusern ...



... befinden sich auch noch einige dieser Rundbogenfenster und - Blendarkaden.



Das Liebfrauen-Münster hat nur wenige Kapellen.

Die älteste ist die Andreaskapelle aus dem 12. Jdhts.,
die östlich des südlichen Querschiffs liegt. 


 

Zahlreiche Kunstgegenstände aus dem Mittelalter
schmücken das Innere der Kathedrale ...



... wie hier diese beiden Altäre.


 

Hier ein wunderschönes und fein gearbeitetes,
steinernes gotisches Taufbecken aus 1493. 



Die romanische Krypta ist leider für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Dafür hier ein Foto von einer Ansichtskarte.



Sehr eindrucksvoll ist dieses Fragment vom Münster:



 Es stellt wohl einen Originalteil aus der Westfassade dar.



Hier sind auch ...



... die Originalfiguren der Klugen und Törichten Jungfrauen
vom Südportal des Münsters zu sehen.

  

  
Auf jeden Fall ansehen!
Auch das hochinteressante Museum "Oeuvre Notre Dame" daneben.