Donnerstag, 25. September 2014



Schweiz, Bourg St. Pierre (Wallis):
Kirche St. Pierre, Turm wohl 12. Jhdt.



Auf dem Weg zum St. Bernhard-Pass gelangt man durch diesen Ort,
der auf Deutsch tatsächlich St. Petersburg heißt!



Auch diese Ortskirche verfügt ... wie so viele in der Schweiz ...



... noch über einen romanischen "Clocher" 
(Kirchturm auf französisch).










Schweiz, Orsières (Wallis):
Pfarrkirche St. Nicolas, Turm vermutlich 12. Jhdt.



Auf dem Weg zum St. Bernhard-Pass gelangt man,
wenn man von der gut ausgebauten Bundesstraße kurz abzweigt,
auf diesen hübschen Dorfplatz, ...



... der von dieser Kirche und ihrem denkmalgeschützten
romanischen Turm dominiert wird.



Leider sind über die Entstehungszeit dieser Kirche
keine gesicherten Erkenntnisse zu finden.



Bei genauem Hinsehen sind hier noch Gesichter an den Säulen
sowie ein Pferde- oder Hundekopf zu erkennen, 
die wohl zum Schutz vor bösen Geistern gedient haben.



Das Kircheninnere erscheint bereits ...



... in gotischem Baustil.







Mittwoch, 24. September 2014



Schweiz, Lutry (Waadt):
Pfarrkirche St. Martin, Westportal 11. Jhdt.



Diese Kirche war früher Bestandteil eines Benediktiner-Priorats.
Ihr erster Vorgängerbau wurde bereits im 11. Jhdt. errichtet.



Der Turm selbst stammt erst aus 1544.


 

Der polygonale Chor ... 



... ist aus dem Jahr 1260.



Einige romanische Elemente wie dieses ehemalige Portal ...



... oder dieses Rundbogenfenster am südlichen Querhaus
wurden wohl während der letzten Restaurierung wieder freigelegt.



Am schönsten ist das romanische Westportal,
das noch dazu ein außergewöhnlich breites Tympanon aufweist.





Hier der gotische Chor von innen.



Das Langhaus ist mit manieristischer Dekorationsmalerei ...



... aus dem 16. Jhdt. gestaltet.



Hier eine gotische Schranke zur Seitenkapelle ...



... sowie eine massive gotische Säule.



Das romanische Portal wurde auch innen freigelegt
wie hier gut zu sehen ist.









Schweiz, L'Abbaye (Waadt):
Ehemalige Abtei  Ste. Marie-Madeleine du Lac, 1126 gegründet.



Diese Abtei ist 1542 leider endgültig der Reformation zum Opfer gefallen.



Umso schöner, dass wenigstens die Erinnerung
an deren romanischen Ursprung und den während der Gotik erbauten Kreuzgang
nach wie vor aufrecht erhalten wird.



Das Langhaus ist erst im letzten Jhdt. erbaut worden, ...



... wobei ein neoromanisches Westportal 
an den Ursprung der Kirche erinnert.







Dienstag, 23. September 2014



Schweiz, St. Maurice (Wallis):
Abteikirche St. Maurice d'Agaune, am 22. Sept. 515 gegründet.



Das kann wohl kaum mehr Zufall gewesen sein:



Die erste Abtei, die ich im Rahmen meines
"romanische Schweiz"-Urlaubs besuchen wollte,
nämlich das älteste, durchgehend bestehende Kloster des Abendlandes,
läutete genau an dem Tag, an dem ich dieses besichtigen wollte,

sein Jubiläumsjahr zur 1.500 Jahr-Feier ein!



Die Abtei, die 1128 die Regeln der Augustiner Chorherren übernahm,
liegt vor den Felsen des Rhone-Durchbruchs ins Wallis.



Der romanische Glockenturm ersetzte einen früher bestehenden Ostchor.



Hier die wuchtigen Grundmauern des Turms von innen.



An den alten Quadersteinen prangt 
ein Bild des Gründers, des Hl. Sigismund.



Auch sind hier noch romanische Steinplastiken 
zu finden wie dieser Schafskopf ...



... und dieses menschliche Gesicht.





Das Kirchenschiff wurde 1627 in Nord-Süd-Richtung neu erbaut, ...



... nachdem die alte Basilika immer wieder unter Felsstürzen gelitten hatte.



Diese verzierte Steinplatte, die nun das Lesepult ziert,
stammt mit Sicherheit noch aus karolingischer Zeit,
da sie die für damals typischen Flechtmuster aufweist.



Hier die beiden südlichen Seitenschiffe.



Diese Seitenkapelle ist während der Gotik entstanden.



Einmalig sind diese modernen Kirchenfenster,
die wohl das Hinschlachten der Thebäischen Legion darstellen sollen,
deren Anführer der Hl. Mauritius war.



Sehr schön war der Blumenschmuck der gesamten Anlage.



Hier eine unterirdische Kapelle, ...



... sowie alte Mauern mit einem antiken Grabstein 
mit berührendem Totenrelief und Hund (links unten, ohne Kopf).



Durch unterirdische Gänge ...





... gelangt man zu aufwändig gestalteten Ausgrabungen ...



... sowie zum nackten Felsen, 
in den die ersten Märtyrergräber gehauen worden waren.



Hier wurden sowohl Fundamente ...



... von ursprünglichen sakralen Bauten ...





... als auch zahlreiche Gräber ausgegraben.



Sogar das Grab des Hl. Mauritius war wieder entdeckt worden
und natürlich dem Anlass entsprechend reich geschmückt.



Seine Gebeine sind leider unter Kaiser Otto I. 
961 in den Dom zu Magdeburg überführt worden.



St. Mauritius (St. Moritz) war der farbige Anführer 
aus Ägypten der legendären Thebäischen Legion,
die im 3. Jhdt. nicht bereit war, Christen zu töten.

Daraufhin wurden alle Angehörigen dieser Legion 
selbst umgebracht und so zu Märtyrern.





So soll die Anlage bei ihrer Gründung ausgesehen haben.





Und hier sind die Überreste davon,
von einem großen Glasdach geschützt.



Von den Ausgrabungen sieht man auf die tollen Berge in der Umgebung.



Ein weiteres eindrucksvolles Zeugnis romanischer Baukunst ...





... ist der Kreuzgang von St. Maurice.





Dieser ist inzwischen schon 2-fach aufgestockt 
und sicherlich mehrfach restauriert worden, ...





... dennoch tut dies seinem Erscheinungsbild ...





... und seiner Authentizität keinen Abbruch.





Wirklich liebevoll, geradezu bescheiden ...





... wurde der kleine Innenhof mit seinem Brunnen gestaltet.



Hier noch das ursprüngliche Baptisterium aus dem Jahr 515.



Absolut sehenswert sind auch ...



... die unglaublich wertvollen Kunstschätze, ...





... die man im angeschlossenen Museum bewundern kann.



Hier z.B. der Schrein des Gründers Sigismund und seiner Kinder.



Eine alte Reliquienbörse aus um 800.



Zwei wunderschön gearbeitete Metallfiguren.



Diese alte Vase aus um 500 (!) wird dem Hl. Martin zugeschrieben.





Und hier natürlich der Reliquienschrein 
des Hl. Mauritius aus dem 12./13. Jhdt.



Auch die umliegenden Gebäude(teile) ...



... wurden für das 1.500 Jahr-Jubiläum festlich geschmückt.





An diesen Bildern wird deutlich, dass diese berühmte Abtei ...



 ... nach wie vor knapp vor einem Felshang steht.




Unbedingt ansehen!

Diese älteste, durchgehend bestehende Abtei
des Abendlandes ist ein Muss für alle Romanik-Fans!