Samstag, 27. Dezember 2014



Italien, Grado (Friaul-Julisch Venetien):
Basilika Sta. Maria delle Grazie, Ende 6. Jhdt.



Diese frühchristliche Basilika ist eine von zweien,
die in Grado noch erhalten sind.

Die zweite, Sant'Eufemia steht nur 100 m weiter
im historischen Zentrum der Stadt.



Sta. Maria wurde auf Geheiß des Patriarchen Elias erbaut,
nachdem die benachbarte Basilika Sant'Eufemia fertig gestellt worden war.

Die Westfassade verfügt über ein elegantes Triforium 
(dreiteiliges Fenster, s. im Bild oben).



Die Ostseite ist erstaunlich schmucklos gehalten und 
die in ihrem Inneren deutlich erkennbare Apsis
ist von außen gar nicht zu sehen.



Absolut einmalig und faszinierend ist das Innere dieser Kirche, ...



... das stark an die ursprüngliche Widmung römischer Basiliken erinnert:

Diese waren Markthallen, 
bei denen sich die Stände wohl unter den beiden Seitenschiffen befanden.



Die frühchristlichen Bauherren entdeckten diese Bauform bald für sich ...



... und adaptierten die Basiliken, die stets aus einem hohen Mittelschiff 
und zwei oder mehr niedrigeren Seitenschiffen bestanden,
auf die Bedürfnisse der ersten christlichen Gemeinden.



Wunderschön ist, dass hier nicht nur die steinerne Bausubstanz erhalten,
sondern auch die ursprüngliche Holzeindeckung wieder hergestellt worden ist.



Die Marmorsäulen entstammen wohl noch älteren römischen Gebäuden
und weisen klassische Blattkapitelle auf.



Hier der Blick auf die Ostapsis und den Altar.



Sta. Maria wurde auf den Grundmauern 
einer ca. 150 Jahre älteren Kirche errichtet,
von der heute noch einige Teile erhalten und sichtbar sind.





Von der Kirche aus dem 5. Jhdt. sind noch diese Apsis ...



.... mit ihrem Mosaikboden und dem Biforium erhalten ...



.... sowie die Mosaike im rechten Seitenschiff.

Sowohl dieses als auch die ältere Apsis befinden sich nun 
einen Meter unter dem Kirchenniveau aus dem späten 6. Jhdt. 



Sehr interessant sind diese nach wie vor erhaltenen Chorschranken, ...



... die in ihrer Form und mit ihren Mustern
als Vorgänger der karolingischen im 9. Jhdt. gelten können.



Auch dieses Zick-Zack-Muster ist 2-3 Jahrhunderte später 
noch in frühmittelalterlichen Kirchen wieder zu finden.



An der Wand des nördlichen Seitenschiffes ...



... sind noch weitere Reste der Basilika aus dem 5. Jhdt. ausgestellt.





Absolut sehenswert!!

Da frühchristliche "Vorbereitung" 
der späteren Romanik ...









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