Samstag, 16. Mai 2015


Österreich, Griffen (Kärnten):
Bauernhaus in St. Leonhard, 12. Jhdt.



Am Fuße der Saualpe (Bergkuppe oben links)
und ein wenig abgelegen neben 
der asphaltierten Straße nach Wölfnitz ...


  

... ist dieser angeblich über 900 Jahre alte Bauernhof zu finden.



Hier die Gesamtansicht, wobei der linke Teil 
unten bereits gemauert und 1578 angebaut worden ist.



Nach all den romanischen Kirchen 
ist es einmal eine Wohltat und wirklich große Ehre 
dieses alte Bauernhaus als bislang einziges, 
von dem mir und offiziell bekannt ist, 
dass es romanischen Zeiten entstammt, hier abbilden zu dürfen.
 


Es ist genau dieser Teil, der aus dem 12. Jhdt. stammt
und nur aus Holz, also ohne jeden Nagel, zusammengefügt ist.

 


Diese Mauern samt Fenstern dürften schon später hinzugefügt worden sein.
Der Rauchfang ist natürlich frisch renoviert.



Der Fensterrahmung nach zu schließen,
sollte dieser Teil auch um 1587 dazugebaut worden sein.




 Hier die gesamte Rückansicht vom Weg aus.



Bemerkenswert ist, dass sich im Gehöft, 
das noch bis vor kurzem dauerhaft bewohnt war,
noch allerlei alte Geräte finden wie dieser alte Pferdewagen.



Die Familie, die sich nach wie vor um diesen Bauernhof kümmert, ...
 


... musste diesen Wirtschaftstrakt hier unlängst 
gemäß den Bestimmungen des Denkmalschutzamtes wiederaufbauen, ...



... nachdem die Schneelast die alten Balken unter sich begraben hatte.



Auch die hölzernen Dachschindel bedürfen laufender Erneuerung.



Hier die Ansicht der Vorderfront des "neuen" Zubaus ... 



... mit nach wie vor genutztem Kaninchenstall davor.



 Der obere Balkon scheint ebenfalls erneuert ...



... der untere wird noch zum Wäschetrocknen genutzt
(s. Wäscheleinen).


 

Dieser Trakt ist lange als Gasthaus betrieben worden 
und hat sicher so manch' langen Tanzabend hinter sich.



Netter Weise durfte ich einen Blick in das Gebäude werfen.



Das Eingangstor befindet sich zwischen altem und neuem Trakt.



Der alte Holzboden hat sicherlich auch schon viel erlebt:
Hier fuhren früher die Pferdegespanne ein.



Hier der Aufgang zum früheren Scheunenboden.



Wirklich entzückend und museumsreif wie das ganze Gebäude ...



... ist die alte, noch funktionstüchtige Küche.



Hier die alte Wohnstube davor.



Im neueren Anbau befindet sich das ehemalige Gasthausinventar ...



... sowie der alte Tanzboden, 
in dem sich früher weder Tische noch Stühle, ...



... sondern nur dieser erhöhte Platz für die Kapelle befand.



Am großen Trambalken ist die Jahreszahl 1578 angebracht.



Auf einem Kasten die Fotos der früheren Einwohner
(absichtlich etwas unscharf).



Hier noch alte Utensilien wie diese Backschaufel,
mit der das Brot in den Ofen geschoben wurde.




Absolut sehenswert!


Und der Dame, 
die mir diesen Hof so nett gezeigt und erklärt hat,
meinen allerherzlichsten Dank!








Österreich, Griffen (Kärnten):
Pfarrkirche St. Michael in Wölfnitz an der Saualpe, 13. Jhdt.



Diese Kirche steht in 1127 Meter Höhe am Südhang der Saualpe ...
 


 ... und ist von einer Wehrmauer ...



 ... mit Schießscharten umgeben. 


 
Die Kirche wurde 1237 erstmals urkundlich erwähnt.



Die im Kern romanische Kirche 
wurde im 15. Jhdt. baulich verändert. 


 
Der gotische Nordturm mit Mauerschlitzen, 
zwei- und dreiteiligen Schallfenstern ...



... sowie einem spitzbogigen Ostportal ...


 

... wird von einem Pyramidenhelm bekrönt. 


 
 
Turm und Kirchenschiff sind mit Steinplattln gedeckt. 



 Zweistufige Strebepfeiler stützen den 5/8-Chor. 


 

Man betritt die Kirche ...



... durch das spitzbogige Südportal mit hölzernem Vordach.

Leider war die Kirche abgesperrt. 









Österreich, Griffen (Kärnten):
Filialkirche St. Thomas in Gletschach, 13. Jhdt.

 

Dieses entzückende Kirchlein am Westrand der Ortschaft Gletschach 
in der Gemeinde Griffen ist dem heiligen Thomas geweiht. 



Es wurde 1238 erstmals urkundlich erwähnt
und ist ein kleiner Bau mit romanischem Langhaus und gotischem Chor.



Neben diesem gotischen Bild des Hl. Christophorus ...



... ist in der südlichen Langhauswand
noch dieses romanische Lanzettfenster erhalten.


 Der einjochige mit 3/8-Schluss versehene Chor ist bis zur Höhe des Traufgesimses 
mit dreistufigen Strebepfeilern ausgestattet.



Das Fenster darin ist gotisch mit Kleeblatt-Rosette im oberen Teil.



Der östliche Dachreiter hat einen schlanken Spitzhelm,
der allerdings ein wenig schief zu sitzen scheint.



Die nördliche Langhauswand verfügt ausschließlich 
über diese großen Fenster.



Westlich schließt eine gemauerte Vorlaube mit Natursteinplatten,
die wie Schindeln verlegt sind, an.




An diesem Foto kann man deutlich sehen,
dass der Helm des Dachreiters leicht schief steht.



Der Zugang zur Vorhalle ist schlicht gehalten.



Ungewöhnlich ist diese Pflasterung mit Steinen,
die sehr liebevoll verlegt sind.



Hier ist sogar ein Kreuz mit IHS-Monogramm
aus weißen Steinen gelegt.




Dieser riesige Schlüssel,
den man von einem Nachbarhaus holen muss,
gewährt Einlass.


Die Innenausstattung ist - wie kaum anders zu erwarten - 
größtenteils barock.



Das von einem Kreuzrippengewölbe überspannte Langhaus ist flachgedeckt.


 
Der Triumphbogen, der den Chor vom Langhaus trennt, ist rundbogig.


 
 
Auf dem ca. 1725 errichteten Hochaltar steht eine Figur des heiligen Thomas.



Innen sind sogar noch zwei kleine romanische Rundbogenfenster erhalten:



Ein bereits vermauertes, nur von innen sichtbares
und das, das von außen zu sehen war.





Sehenswert!