Montag, 6. Juli 2015


Frankreich, Paray-le-Monial (Saône-et-Loire):
 Basilika Sacré-Coeur, 1090 - 1130 erbaut. 



Am Ufer des Flüsschens Bourbince
befindet sich eines der größten und bedeutendsten 
romanischen Juwele Burgunds.



Diese ehemalige Prioratskirche und Basilika 
ist von allen noch existierenden romanischen Kirchen wohl diejenige,
die dem abgegangenen "romanischen Ideal" von Cluny am nächsten kommt,
auch wenn sie doch um einiges kleiner ausgefallen ist.



Außerdem ist diese alte Kirche seit dem späten 19. Jhdt.
einer der meistbesuchten Pilgerorte Frankreichs.



Das frühromanische Westwerk 
war bereits Bestandteil einer Vorgängerkirche
und ist daher deutlich nach Norden versetzt.



Es beherbergt einen Narthex, also eine Vorhalle, die zweistöckig ist.



Deren Säulen weisen noch reich gestaltete Kapitelle auf.



Darunter befindet sich dieses romanische Hauptportal,
bei dem das Tympanon (Mittelbogenfeld) kaum gestaltet ist.



Durch dieses Seitenportal betritt man die Basilika.



Sacré-Coeur ist mittlerweile innen ganz in gelb und weiß gehalten,
was der ursprünglichen romanischen Gestaltung nicht entspricht,
den Innenraum dafür aber unglaublich hell erscheinen lässt. 

Bis 2005 war es innen ebenso steinsichtig wie außen.



 Das Mittelschiff ist mit 22 m knapp dreimal so hoch wie breit, ...



... auch die beiden Querhäuser sind so hoch und gleich eingewölbt.



Hier der Blick zurück nach Westen 
sowie ein wenig in die fast gleich breiten Seitenschiffe.



Die Vierung ist im Gegensatz zu anderen romanischen Kirchen
geradezu filigran und elegant gestaltet.



Beeindruckend sind der hohe Chor und sein Umgang.



Ein großdimensionaler Christus thront in einer eckigen Mandorla, ...



... entstammt aber jüngeren Zeiten.



Hier beispielhaft eine der drei Kapellen vom Chorumgang,
die sich alle sehr ähnlich sehen.



Dieses steinerne Taufbecken ...

 

 ... scheint ebenso aus der Romanik zu stammen.



Das einzige gotische Element ist diese Seitenkapelle,
die im Osten des südlichen Querhauses angebaut ist.



Weiter geht es vom Westwerk zur imposanten Ostseite dieser Kirche.



Bereits das nördliche Querhaus (hier ganz rechts im Bild) ...



... wartet mit einem einerseits einfachen,
dafür fast in byzantinischem Stil ziselierten Portal auf.



Schritt für Schritt ...



... tritt die "klassische" Gestaltung einer romanischen Ostfront
immer mehr in Erscheinung ... 



... und lässt einen bei diesem Anblick nur noch staunen:

Wie muss dann erst die um vieles größere,
ehemalige Abteikirche von Cluny ausgesehen haben?



Hier ist auch die gotische Kapelle links im Bild gut zu sehen.



 Typisch für die Spätromanik, die in Frankreich bereits um 1100 begann,
ist auch, dass die Fensteröffnungen bereits relativ groß waren.



Neben der Basilika befindet das ehemalige Klostergebäude,
das im 18. Jhdt. umgebaut wurde.

Das Benediktinerkloster wurde 
während der Französischen Revolution 1789 aufgehoben.



Gott sei Dank wurde die Kirche dabei nicht
so wie in Cluny fast völlig zerstört!



Hier die beiden Türme des Westwerks aus der Nähe:

Diese sind sogar ziemlich ungleich, 
wobei der rechte Turm sicher älter ist,
weil er kleinere Schalllöcher hat.



 Hier noch einmal der gesamte Komplex von Nordwesten aus gesehen ...



... sowie von der nahen Stadtbrücke.




Sacré-Coeur in Paray-le-Monial
ist ein absolutes Muss für jeden Romanikfan!






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