Mittwoch, 12. August 2015


Frankreich, Chapaize (Saône-et-Loire):
Pfarrkirche Saint-Martin, 11. und 12. Jhdt.



Eines der herausragendsten Beispiele der burgundischen Romanik
befindet sich im kleinen Ort Chapaize unweit von Cluny.

Diese frühromanische Kirche ist allein schon 
wegen ihres Alters und ihrer schlichten Schönheit sehenswert,
berühmt ist sie aber wegen ihrer kulturhistorischen Bedeutung.



Besonders beeindruckt ihre harmonische Architektur,
aus der der hohe Glockenturm 
mit seinen lombardischen Einflüssen hervorsticht.



Saint-Martin war früher ein Priorat mit Nebengebäuden,
von denen heute nichts mehr zu sehen ist.

Heute steht diese dreischiffige Basilika mitten in einem Friedhof
und das höhere Mittelschiff überragt beide Seitenschiffe.

Es ist anzunehmen, dass hier an der Südseite 
früher ein Kreuzgang angeschlossen war.



Drei Apsiden 
- eine höhere in der Mitte und zwei niedrigere an deren Seite - 
schließen den Chor auf der gesamten Breite ab.



Die Südapsis (hier links im Bild) besteht noch zu einem großen Teil 
aus Bruchsteinmauerwerk des ursprünglichen Bauwerks des 11. Jhdts.



Der Glockenturm ist in drei Teile gegliedert,
wobei der untere ungewöhnlich hoch geraten ist, 
dafür aber in jeweils drei schlanke Wandfelder gegliedert ist.



Der Chor zwischen den Apsiden 
und den drei Kirchenschiffen besteht aus zwei Jochen.



Hier ist deutlich zu sehen, 
dass die ursprüngliche Wand (rechts) aus dem 11. Jhdt. 
später erneuert wurde, und zwar nach einem Brand.



Saint-Martin bietet wirklich einen harmonischen Anblick:

Diese Aufnahme stammt von außerhalb der Kirchenmauer
und zeigt rechts im Vordergrund eine gleichfarbige Grabstele.



Die Westfassade weist im oberen Drittel
noch typisch romanische Rundbogenfriese auf.



In ihrem Inneren erinnert diese Kirche 
mit ihren wuchtigen Rundsäulen aus Ziegeln ...



... sofort an Saint-Philibert in Tournus.
 


Der Durchmesser der Säulen beträgt exakt einen Meter, ...




... der in den rechteckigen "Kapitellen" übernommen wird.



Die Mittelschiffwände neigen sich nach wie vor nach außen,
was wohl durch die erste Einwölbung 
mit einer Rundtonne verursacht wurde.



1125 wurde das Langhaus mit einer Spitztonne gewölbt,
die bereits weniger Querkräfte verursachte,
und außen mit Strebepfeilern verstärkt.



Die Turmkuppel liegt auf breiten Trompen auf,
also Hilfsgewölben in Muschelform in allen vier Ecken.



Hier das zweite Chorjoch, ehe die Mittelapsis anschließt.



Die Mittelapsis beherbergt den Hauptaltar ...



... die beiden Seitenapsiden jeweils kleine Kapellen.



Hier die beiden dazugehörigen Seitenschiffe.



Der Seitenwandaufriss ist einfach unglaublich schön, 
wenngleich auch ziemlich wuchtig.



Im seitlichen Chorjoch sind die beiden Türflügel
des ehemaligen Westportals aufgehoben.

Diese wurden bereits durch eine baugleiche neue Türe ersetzt.



Hier nochmals der Blick zum Kirchenausgang.




Auf jeden Fall ansehen!

Diese Kirche ist ziemlich einmalig,
was ihre architektonisch Eleganz 
und Schlichtheit anbelangt.









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