Sonntag, 1. Mai 2016


Italien, Ravenna (Emiglia Romana):
Mausoleum der Galla Placidia, 
zwischen 425 und 430 erbaut.



Dieser über 1.500 Jahre alte Ziegelbau in Kreuzesform
war ursprünglich durch eine Vorhalle an die Kirche Sta. Croce angebaut
(im Bild oben das hellere Gebäude links im Hintergrund).




 Heute sind die beiden Bauwerke auch durch eine Straße getrennt.



Somit ist das sogenannte Mausoleum der Galla Placidia
vom Areal der Basilika San Vitale (s. links im Hintergrund)
zu erreichen und nicht von Sta. Croce aus.



Die Gliederung des Baues besteht lediglich aus Blendbögen und Lisenen, 
die hier zum ersten Mal in der Architekturgeschichte auftreten 
und später in der lombardischen Architektur häufig aufgegriffen wurden.



Unter dem viereckigen, zentralen Ziegeldach befindet sich eine Kuppel.



 Der Boden des Mausoleums liegt heute 
1,5 m unter dem normalen Straßenniveau.

Der Tradition gemäß wurde das Mausoleum 
als Grabstätte der Kaiserin Galla Placidia, 
der Tochter von Kaiser Theodosius dem Großen,
von dieser selbst zwischen den Jahren 425 und 430 erbaut.



Hier der einfache Zugang ...



... sowie der Grundriss des Mausoleums.



Berühmt ist es vor allem durch die Wandmosaiken im Inneren,
die ausgezeichnet erhalten sind
und die ältesten Mosaiken Ravennas darstellen.

Diese bedecken die gesamte Fläche des Gewölbes und der zentralen Kuppel
sowie die Wände an den Seitenenden der vier Flügel.



Die Kuppel in der Mitte des Kreuzes hat einen Durchmesser von 4,4 m.



Die Sockelzone besteht aus gelbem Marmor.


 
Die Decke stellt ein tiefblaues Himmelsgewölbe 
mit weiß-goldenen Sternen dar. 



Die Sterne in den Tonnengewölben gelten 
als die schönsten Sterndarstellungen der Spätantike.



Hier ist im Bogenfeld das Mosaik der Hl. Laurentius zu sehen
samt dem Bratenrost (unter dem kleinen Fenster), 
auf dem er als Märtyrer gegrillt wurde:

Ihm war diese Kapelle früher geweiht.

Darunter der Sarkosphag, der Galla Placidia zugesprochen wird,
obwohl man mittlerweile kaum davon ausgeht,
dass sie wirklich darin begraben ist, da sie 450 in Rom starb.



Dieser Sarg wird Costanzo III., dem Gemahl von Galla Placidia, zugeordnet ...



... und dieser reich verzierte Steinsarg Valentiniano III., 
ihrem Sohn, der später Imperator wurde.

Heute ist man sich allerdings nicht sicher,
ob überhaupt jemand und wenn, wer tatsächlich hier bestattet ist.



Sieben schmale Fenster aus Alabaster 
tauchen das Innere in ein mystisch-goldenes Licht.



Über dem Eingang ist ein jugendlicher bartloser Jesus dargestellt, 
der als guter Hirt seine Schafe weidet und eines liebevoll streichelt, 
während er gleichzeitig ein goldenes Kreuz hält, 
als Zeichen der Hoffnung und Symbol für die Überwindung des Todes.



Neben den Alabasterfenstern unter der Kuppel
sind acht Männergestalten zu sehen, von denen man annimmt,
dass es sich um Apostel handelt.




Auf jeden Fall ansehen!







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