Montag, 6. Juni 2016



Österreich, Raabs / Thaya (Niederösterreich):
 Kapelle St. Clemens in der Burg, um 1100 erbaut




Wenn man vom Norden kommt,
also vom Zentrum von Raabs an der Thaya,
kann man die Burg schon von Weitem sehen.




Geradezu majestätisch thront sie
auf einem langgezogenen Felssporn
über der Stadt und dem Zusammenfluss
der Deutschen und der Mährischen Thaya.




Der Teil der Burg, der nicht auf dem Sporn steht,
ist durch eine hohe Mauer geschützt.



Die Burg befindet sich in Privatbesitz
und ist daher normaler Weise nicht zu besichtigen.



Doch einmal pro Jahr ist Tag des Denkmals
und der Besitzer öffnete unter der Ägide des Bundesdenkmalamtes ...



... ausnahmsweise einmal die Pforte.



Im frisch renovierten Vorhof ...



... mit seinen Renaissancearkaden rechts ...



.. an der Straßenseite
warten schon die ersten Besucher auf die Führung.



Zeit, um die netten Details hier zu inspizieren.




Dann ist es so weit,
ein Herr vom Bundesdenkmalamt gibt einige Erläuterungen
zur Renovierung der romanischen Kapelle,
die man im Rahmen der Führung erstmals sehen darf.




Dann geht es Richtung Kernburg.




 Zuerst aber muss man über eine steinerne Brücke gehen, ...




... die im ca. 60°-Winkel noch eine kleinere Schwester hat, ...



... dann kommt der so genannte Hungerturm in Sicht,
er entstand aber erst im 15. Jhdt. 



In dem hätte man tatsächlich verhungern können ...



... als Gefangener in diesem tiefen Keller.



Ist schon ganz schön hoch, dieser Turm.



Der nächste daneben ist schon um einiges älter
und wurde um 1300 erbaut.



Hier befindet sich nun der Zugang zur Kernburg, ...



 ... über dem während der Renaissance
eine Gedenktafel angebracht worden ist.


 

Die unteren Fenster sind mit Schmiedeeisengittern versehen.




Der erste Innenhof der Kernburg ...



... ist um diese Tageszeit am Nachmittag ...



... schon etwas dunkel.



Für die Sonnenuhren im Hof ...



... ist es also schon zu schattig.



Denn hier gibt es gleich vier Stück davon.



Wir dringen nun immer mehr in den Bereich vor,
der ehedem romanisch war:



Unter dem rot eingezeichneten Gebäudekomplex, ...


 
... der ebenfalls aus dem 13. Jhdt. ist, ...



... geht es ganz nach vorne an die Ostspitze
(oben im Plan ganz rechts),
wo sich die Kapelle befindet.



Obwohl die Mauern außen mehrmals renoviert und auch erhöht wurden,
zeigen allein die Stützpfeiler schon an, 
dass sich dahinter alte Mauern befinden.



Durch einen Vorraum ...



... betritt man dann die Kapelle aus um 1100, ...



... die derzeit unter Aufsicht 
des Bundesdenkmalamtes renoviert wird.



Während sich an der Rückseite ...



... und an der Südseite 
noch die barocke Ausmalung befindet ...



... und die Nordseite 
von einem barocken ovalen Fenster beleuchtet ist, ...



... kommt im Osten eine typisch romanische Apsis ...



... mit kleinem Rundbogenfenster zum Vorschein.



Momentan erscheint die Apsis in relativ untypischem Altrosa, ...



... hier sind die diversen Farbschichten markiert,
die im Laufe der Zeit darüber angebracht worden sind.



Bleibt nun zu hoffen, 
dass die Integration der romanischen Apsis ......



... in die barocke Kapelle mit ihren Figuren und Malereien gelingt.

In der Kapellensüdwand wurde übrigens durch den Vorbesitzer
auf Höhe der heutigen Westempore ein romanisches Trichterfenster freigelegt,
dessen Mauerwerk wie das des primären Rundbogenfensters in der Apsis
gegliedert ist und den Bau eindeutig ins frühe 12. Jhdt. datiert.



Von der kleinen, ebenfalls frisch renovierten 
Aussichtsplattform vor der Kapelle ...


 

... hat man eine schöne Aussicht über den Ort ... 



... und die Einmündung der Mährischen Thaya.



Dann geht es wieder aber zurück, ...



... um die Burg noch weiter von außen zu besichtigen.



Direkt neben der Burg geht die Straße steil hinunter.



Dieser Teil gehört noch zur Vorburg, ...



... hier kommt die Kernburg in Sicht 
mit dem steinsichtigen Hungerturm ganz links.



Hier ein Trakt aus dem frühen 16. Jhdt., ...



 ... der heute in einen Wohntrakt umgewandelt ist.



Die Burg befindet sich schon seit Längerem in Privatbesitz
und ist daher ständig bewohnt.



Nun kommt auch der Ostsporn in den Blick ...



... mit der romanischen Kapelle an seiner Spitze.



Die Ostapsis ist als runde Ausbuchtung ...



... ganz in Stein gut erkennbar.

Der Bau der Burgkapelle lässt
eine ursprüngliche Zweigeschoßigkeit vermuten,
da das in jüngster Zeit als Weinkeller genutzte Untergeschoss
durch ein Rundbogenfenster belichtet wird.

Sowohl der Bereich darüber ...



... als der auch darunter 
wurde zur Aussichtsterrasse umgebaut.


 

Nun sind auch das Rundbogenfenster ...



... und die Steinschichtung der Ostapsis gut zu sehen.

Im Sockelbereich der Kapelle lässt sich stellenweise
freiliegendes Mauerwerk der 1. Hälfte des 12. Jhdts.erkennen.



In dieser Aufnahme werden die ehemaligen Proportionen
der Kapelle deutlich, denn diese ist später
im Süden und nach oben erweitert worden.

Auch der kleine Dachreiter wurde erst später aufgesetzt.



Dass die Burg Raabs 
auf den nackten Felsen gebaut wurde, ...



... kann man am besten von der Südseite aus sehen.

Der Zugang zu diesem großteils senkrecht abfallenden Sporn
ist nur von Westen vom Ortsteil Oberndorf möglich.



Die Kapelle ist heute wieder geweiht ...



... und wird hoffentlich bald wieder 
für Andachten und Gottesdienste zur Verfügung stehen.




Zum Abschluss dieser Burg
mit ihrer äußerst wechselhaften Geschichte,
auf die ich hier nicht näher eingegangen bin,
noch eine letzte Aufnahme bei Sonnenuntergang.









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