Donnerstag, 9. Juni 2016



Österreich, Texingtal (Niederösterreich):
Burg Plankenstein, 1186 erstmals erwähnt



 Die Burg Plankenstein befindet sich im gleichnamigen Ort,
etwa 4 km südwestlich von Texing in Niederösterreich.



Sie liegt weithin sichtbar auf einer Anhöhe, ...



 ... von der man auch eine schöne Aussicht hat.




Die Burg wurde im Jahr 1186 zum ersten Mal urkundlich erwähnt
und von den Plankensteinern,
Lehensleuten der Grafen von Peilstein, erbaut.



Der Familienname leitet sich übrigens vom Wort "blanc" (= weiß) ab
und bedeutet "die vom weißen Stein".




Die Plankensteiner brachten es im 15. Jhdt. zu bedeutendem Besitz:
Pankraz von Plankenstein besaß u.a. Peilstein, Freienstein und Sassendorf,
war Pfandherr von Weitra und Pfleger von Pöchlarn.

Er ließ 1453 die Burg erneuern, wohnte aber nicht dort.


 
 
Im Bruderzwist zwischen Kaiser Friedrich III. und Herzog Albrecht VI.
stand Pankraz von Plankenstein auf der Seite des Kaisers,
was ihm nach dem Friedensschluss weiteren Machtzuwachs brachte.


 

Nach langen Jahren wechselvoller Besitzverhältnisse
erwarb die Familie Tinti 1713 die Burg.

Bartholomäus von Tinti, der 1763 die Schallaburg erworben hatte,
starb 1799 im Alter von 96 Jahren auf Plankenstein.

Da seine Familie bereits die Schallaburg bewohnte,
wurde Plankenstein aufgegeben und begann zu verfallen.




1939 verkaufte die Familie Tinti ihren schwer verschuldeten Besitz
samt Plankenstein und der Schallaburg
an die Adelsfamilie Nagel-Doornick aus Westfalen,
die auch heute noch in Deutschland Schlösser und Burgen besitzt.

Ihre Besitztümer wurden nach dem Zweiten Weltkrieg
als deutsches Eigentum durch die russische Besatzungsmacht enteignet.




Während die Schallaburg als ehemaliger USIA-Betrieb
1955 mit dem Staatsvertrag aufgrund ungeklärter Eigentumsverhältnisse
 an die Republik Österreich fiel,
die sie an das Land Niederösterreich weiterverkaufte,
wurde die Burg Plankenstein an die Familie Nagel restituiert.



Nachdem die Burg zusehends verfiel und teilweise einstürzte,
entschloss sich die Familie Nagel 1975
zum Verkauf an den Architekten Hans-Peter Trimbacher.

Mit einem eingearbeiteten Team schaffte es Trimbacher bis Oktober,
das Hauptdach zu schließen und decken zu lassen
  und so die brüchigen Kalksteinmauern rechtzeitig vor dem Wintereinbruch
vor weiteren Einstürzen zu schützen.


 

Trimbacher investierte mind. 15 Mio. Schilling
in die Sanierung und den Wiederaufbau.

2008 stand die für Führungen geöffnete Burg,
die neben diversen Veranstaltungsräumen auch 40 Gästezimmer aufwies,
für 1,45 Millionen € zum Verkauf.


 

 

2010 kaufte der Wiener Unternehmer Erich Podstatny die Burg
und erfüllte sich damit einen Kindheitstraum.



Nachdem man diesen furchterregenden
chinesischen "Wachlöwen" passiert ...



... und einige Stufen erklommen hat, ...



... gelangt man in den Innenhof der Burg, ...



... in der sich heute nicht nur ein Hotel, 
sondern auch ein Gastronomiebetrieb befindet.



Auf einer Seite tun sich schöne Arkaden auf, ...




... die andere scheint wieder renovierungsbedürftig.



Der Restaurantbetrieb in den alten Gewölben ...



... ist aber sehr gepflegt, ...


 
... wirkt ziemlich gemütlich ...



... und wirklich einladend.




Im Gebäude gegenüber ...



... befindet sich das, ...



... was heute noch am ehesten 
den Ursprüngen der Burg entstammen könnte 
und auch noch romanisch aussieht:



Eine umgebaute Kapelle ...



... in deren Apsis sich noch drei erhaltene
romanische Rundbogenfenster befinden.



So wie die gesamte Apsis,
die wie fast alle Apsiden jener Zeit nach Osten ausgerichtet ist, ...



... sind auch die Fenster mit später entstandenen Malereien verziert, ...



... aber nur zwei davon sind noch geöffnet.



Auch außen ist die alte Kapelle noch erkennbar:



Sie verbirgt sich hinter dem
weiß umrandeten kleinen Fenster.



An der Decke in der nach Westen völlig offenen Kapelle ...  



... ist dieses große Kreuz mit dem Lamm Gottes in der Mitte
und den vier Evangelisten außen herum aufgemalt.



Wenn man nett darum bittet ...



... und in der Gastwirtschaft gerade mal nicht so viel los ist
(und man natürlich auch etwas konsumiert) ...



... zeigt einem ein Kellner ...



... auch einige Räume im ersten Stock ...



... wie diesen schönen Festsaal ...



... oder diese Sitzgruppe in einer Fensternische.



Hier wurden über der Türe noch alte Mauerreste aufgedeckt
und in einem Guckfenster sichtbar gemacht.



Mit meiner kleinen Privatführung 
gelange ich auch an die Rückseite der Burg, ...



... die zwar ebenfalls renovierungsbedürftig aussieht, ...



... dafür aber eine schöne Aussichtsterrasse ...



... mit herrlichem Blick auf die Umgebung hat.



Von hier aus kann man auch bis zum steinernen Wachturm
und zur Kirche von Plankenstein sehen.


Ein kleiner Abstecher in den Keller ...



... ist weniger ergiebig:



 Diese Gemäuer wirken nicht mehr wie aus romanischen Zeiten,
zumindest sind sie dafür zu sehr mit Beton gesichert.



Wieder draußen gibt's noch einen kleinen Spaziergang ...



... hinter die Burg, wo es noch ...



... einiges zu sehen gibt ... 



... wie diese alte Fußgängerbrücke, die hier eine neue Verwendung fand.



Sie führt sogar zu einem Hubschrauberlandeplatz, 
der allerdings nicht allzu oft frequentiert werden dürfte.


Am Rückweg zur Burg 
taucht auch noch dieser kleine Pavillon auf.



 Im Gastgarten ist noch immer nichts los,
vielleicht ist es auch noch zu kalt dafür, ...



... aber vor der Burg haben einige Kinder
den nackten Felsen für eine Kletterpartie entdeckt.



Dieser Turm wird gerade renoviert,
ob darin eine Ferienwohnung entstehen wird?



Wäre wahrscheinlich keine so schlechte Idee ...









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