Dienstag, 12. Juli 2016



Österreich, Wernberg (Kärnten):
Pfarrkirche St. Georg am Sternberg, Kern 12. Jhdt.


 

Diese Kirche steht auf dem steilen Hügel "Sternberg"
innerhalb eines ehemals befestigten Friedhofes
nördlich der Süd-Autobahn in der Gemeinde Wernberg.



Sie ist seit 1285 Pfarrkirche, dem Hl. Georg geweiht
und gehört innerhalb des Dekanats Rosegg zur Diözese Gurk.



Sie war ursprünglich eine Eigenkirche der 
zwischen 1170 und 1180 aufscheinenden Grafen von Sternberg. 



 Dieser überdachte Aufgang führt ...



... zu diesem Eingang zum Kirchenareal.

Am einfachsten ist die Kirche aber per Auto zu "erklimmen",
ein großzügiger Parkplatz und ein Restaurant befinden sich
nur knapp unterhalb der Kirche.




 Ursprünglich eine romanische Chorturmkirche
ging sie 1311 mit der Burg an den Landesfürsten, 
1329 an die Grafen von Ortenburg und 1418 an die Grafen von Cilli. 

1457 wurde die Burg Sternberg 
im Kampf um das Erbe der Cillier zerstört und die Kirche beschädigt.



Im Westen wurde 1586 diese Vorhalle angebaut.



In der Kirchenmauer sind Spolien römerzeitlicher Grabbauten eingearbeitet
wie hier an der Südseite der Kirchenvorhalle
 dieser Friesblock mit einem Meeresgreifenrelief.



Die ornamentalen Deckenmalereien
in quadratischen Feldern in der Vorhalle ...



... entstanden wohl um 1586.



Hier sind auch gotische Fresken zu bewundern
wie diese Maria-Sieben-Schmerzen ...



... und hier der Hl. Leonhard mit thronender Madonna
und dem knieenden Stifter.



Hier ist noch in Ansätzen die Geißelung Jesu zu sehen.



Man betritt den Kircheninnenraum von Westen
durch das einfach profilierte, gotische Spitzbogenportal.

1994 erfolgte eine Innenrestaurierung.



Im Langhaus ruht ein dreijochiges spätgotisches Netzrippengewölbe 
aus dem 15. Jhdt. auf Wandvorlagen mit Diensten.



Ein spitzbogiger Triumphbogen verbindet das Langhaus 
mit dem Turmquadrat mit Kreuzrippengewölbe.

Der Hochaltar mit vorspringenden Säulen, Pilastern und Opfergangsportalen 
füllt den Chor in Höhe und Breite aus. 



Die Vorhalle besitzt ...



... ein Biforium mit einer Rundsäule in der Mitte.



Hier die herrliche Aussicht aus der Vorhalle ...




... auf den Friedhof und die Kärntner Berge.



In der Barockzeit wurden am Ostende des Langhauses ...




... an der Nord- ...



 ... und Südseite je eine Kapelle angebaut.



1997 wurde an der südlichen Turmfassade
dieses große Sonnenuhrfresko aus dem 16. Jhdt. freigelegt 
und das Architekturdekor des 18. Jhdts. wieder hergestellt.


 
Der gotische Chor wurde im 14. Jhdt. angebaut, ...



 ... der von dreifach gestuften Strebepfeilern gestützt wird,
die doppelbahnigen Maßwerkfenster stammen aus dem 15. Jhdt.



An der Außenmauer des Chorschlusses 
befindet sich ein Nischenporträtgrabstein aus der Mitte des 2. Jhdts. n. Chr.
mit den Reliefbüsten einer Frau und zweier Männer:

die Frau in einheimischer Tracht mit Fibelschmuck, 
die Männer in römischer Kleidung.



1820 wurde der dreigeschoßige, im Kern romanische Turm erneuert 
und mit einer Zwiebelhaube versehen.




Das nördliche Langhaus ist schlicht gehalten.


In der Nordostecke steht eine quadratische,
vermutlich frühbarocke Friedhofskapelle 
mit steilem Pyramidendach und Schießscharten.



Die Lage dieser Kirche ist wirklich einzigartig ...



... und bei schönem Wetter phantastisch:

Hier der Pyramidenkogel südlich des Wörthersees
mit seinem neuen, hohen Holzturm.



Obwohl von ihrer romanischen Bausubstanz 
kaum mehr etwas zu sehen ist,
gehört diese Kirche dennoch aufgrund ihres Alters
und ihrer Bauweise zu den romanischen Schätzen.








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