Sonntag, 24. Juli 2016


Ötsterreich, Paternion (Kärnten):
Ruine der Basilika in der Fliehburg Nikelsdorf 
bei Feistritz im Drautal,
um 400 erbaut




Die Reste dieser ehemaligen frühchristlichen
und eigentlich vorromanischen Basilika
muss man sich erwandern.



 Wenn man in Feistritz an der Drau
die Dueler Straße Richtung Pöllan fährt,
dann aber rechts in den Grabenweg abbiegt
und dort den idyllischen Graben des Weißenbachs umgeht,
gelangt man auf eine Wiese und dann einen Weg,
wo bald die Fliehburg - auch Kastell Duel genannt - angeschrieben ist.

Um ca. 400 n. Chr. wurde diese befestigte Höhensiedlung angelegt,
nachdem man die Siedlung unten im Tal aufgegeben hatte.



Zwischen 1928 und 1931 wurde dieses spätantike Kastell
auf dem 230 m langen und 110 m breiten Plateau ausgegraben.

Das gesamte Plateau ist auch heute noch
von einer rund 90 cm starken Mauer umgeben,
die auch durch Türme und Bastionen verstärkt war.

Das Zugangstor befand sich im Norden der Anlage
(Achtung: Die Skizze oben ist nicht eingenordet,
sondern genau "verkehrt" gezeichnet).

Entlang der Innenseite der Mauer
gab es eine Reihe von kleinen Gebäuden,
besonders an der Nord-, Ost- und Westseite.

Diese dürften vorwiegend Unterkünfte,
Wohnräume und Speicher gewesen sein,
einige waren sogar mit Fußbodenheizungen ausgestattet.



Im Süden, an der höchsten Stelle des Plateaus,
gab es zwei größere Gebäude:

Die Basilika (in Rot eingezeichnet) und daneben ein Pfarrhaus
(wo "Taufbecken" daneben steht).



Die Fundamente der frühchristlichen Kirche 
wurden nach den Ausgrabungen konserviert
und sind heute als einziges Bauwerk noch sichtbar.



Sie war eine nach Osten ausgerichtete Saalkirche
mit 21 m Länge und 14,5 m Breite.

Sie hatte ein Hauptschiff mit Apsis 
und zwei ungleich breite Seitenschiffe.



In der Apsis befindet sich noch die Klerusbank
innerhalb der Apsismauern, ...



 
.... auf der die Priester und Diakone
während des Gottesdienstes Platz nahmen.



Heute hat man netter Weise ebenfalls eine Bank hierher gestellt.



Die Seitenschiffe hatten ...



... jeweils zwei Zugänge, ...



... im nördlichen befand sich auch der Zugang zur Kirche,
der über einige Stufen erreichbar war.



Das Hauptschiff besaß sogar verglaste Fenster und Wandmalereien,
von denen noch Bruchstücke gefunden wurden.

Die Anlage wurde bereits Ende des 6. Jhdts. wieder zerstört,
wahrscheinlich durch einwandernde Slawen.










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