Mittwoch, 31. August 2016


Slowenien, Selo (Prekmurje bzw. Pomurska):
Rotunde Hl. Nikolaus und Jungfrau Maria, 
wahrscheinlich vor 1. Hälfte 13. Jhdt.



Mitten auf einer Wiese nahe des Ortes Selo ...



 
... steht diese Rundkirche, ...




... die der Legende nach
schon von den Templern erbaut worden sein soll.

Tatsache ist, dass Selo erstmals 1340 erwähnt wurde.




Der weiße Anstrich lässt die Ziegel gut durchscheinen, ...




... aus denen die Rundkirche erbaut ist
und die außen Lisenen und einen dekorativen Traufenkranz bilden.




Der Eingang und die Fenster sind nach Süden orientiert, ...




... an der Ostseite befindet sich eine rekonstruierte halbrunde Apsis.




Die Fundamente sind aus dunkelgrauen Lavasteinen.




Wahrscheinlich hat die Rotunde früher einmal zu einem Kloster gehört,
das heute verschwunden ist.



Von 1845 - 1846 ist sie umgebaut worden
und hat dabei wahrscheinlich den kleinen Dachreiter erhalten.



Der runde Innenraum ist mit einer Flachkuppel gedeckt, 
die mit Fresken aus zwei Entstehungszeiten geschmückt ist:


 
Die ältere Schicht stammt aus knapp nach 1300
und zeigt die Anbetung der Drei Heiligen Könige,
wahrscheinlich in Verbindung mit dem Ritterorden
 (hier oben ganz rechts im Bild).



Die jüngere Schicht stammt aus um 1400
und stellt den Gnadenthron in der Mandorla und
um einen Freskenkern kreisförmig angeordnete Passionsszenen dar.



Hinter der Rotunde steht ein Holzturm mit einer Glocke darin.





Sehenswert!








Montag, 29. August 2016



Slowenien, Dravograd (Koroska):
Kirche St. Veit, um 1170 erbaut



Diese romanische Kirche aus dem 12. Jhdt. ...



... mit ihrem mächtigen Chorturm
steht mitten am Marktplatz von Unterdrauburg (Dravograd).



Der quadratische Turm hat auf jeder Seite ein Biforium ...



... und erhielt erst unlängst ein neues Kupferdach.



Darunter befindet sich eine relativ kleine Ostapsis ...



... bereits unter dem Straßenniveau.



Interessant ist, dass auf der Südseite des Langhauses ...



... sogar noch vier 
dieser romanischen Rundbogenfenster erhalten sind.



Kleine Landkirchen hatten früher nur drei Fenster.



Die vier Fenster weisen also darauf hin, 
dass St. Veit früher einen höheren Rang
als "nur" den einer Pfarrkirche inne hatte.



Die Westseite hat nur ein schlichtes Portal
und ein rundes, nachträglich eingebautes Fenster.



An der Nordseite sind ebenfalls vier Fenster zu finden ...



... sowie eine heute verschlossene Türe ganz am Westende, ...



... die früher einen direkten Zugang zur Empore ermöglicht hat.



Der heutige Zugang zur Kirche 
erfolgt über dieses Portal im Süden.



St. Veit wird heute vorwiegend für Ausstellungen
und Hochzeiten genutzt.



 Bunte Bilder kommen auf diesen steinsichtigen Wänden
besonders schön zur Geltung.



Die Holzdecke ist flach 
und ein runder Triumphbogen zeigt an,
wo der Chor mit seinem Turm darüber beginnt.


Die Ostapsis ist fast komplett verputzt
 und hat ein Kreuz über dem kleinen Fenster. 







 

Freitag, 26. August 2016


Slowenien, Muta (Koroska):
Rotunde Hl. Johannes der Täufer, 1052 geweiht



Wenn man in Muta, das nur wenige Kilometer östlich
von Dravograd liegt, den Kirchberg hinuntersieht ...



... kann man bereits 
dieses seltene romanische Bauwerk entdecken.



St. Johannes ist eine der wenigen Rotunden,
die in Slowenien und überhaupt noch erhalten sind.



Seine ursprüngliche halbrunde Ostapsis aus der Romanik
wurde aber während der Gotik in der 1. Hälfte des 14. Jhdts.
durch einen rechteckigen Chor erweitert.



Auf der Rotunde sitzt ein kleiner Dachreiter,
dessen Glocke brav um 12 Uhr Mittag läutete.



Das gesamte Gebäude ist mit Holzschindeln gedeckt, ...



... wobei ein zweites, tiefer gelegenes Dach ...



... einen schmalen Umgang erzeugt.



Beleuchtet wird die Rotunde ...



... durch ein kleines Rundbogenfenster.



Der jüngere Chor ist in leichtem Gelbton gehalten,
um diesen von der älteren Rotunde abzuheben.



An der Nordostseite ist noch ein Fresko erhalten.



Der Chor ist im 5/8-Schluss erbaut, ...



... weist aber keinen Umgang auf wie die Rotunde.



Hier noch ein Blick auf die meisterhafte Eindeckung
der Dächer mit Schindeln, ...



... die auch den gesamten Dachreiter umfasst.



In den Kirchenraum führt das ursprünglich halbkreisförmige,
heute leicht hufeisenförmige romanische Portal.


 

Daneben ist noch eine Spolie aus römischen Zeiten
mit Fragmenten eines Adlers zu sehen.



Innen ist die Rotunde ...



... durch einen spitzbogigen Triumphbogen vom Chor getrennt.



Die Decke stammt aus der 1. Hälfte des 18. Jhdts.
und ist in jedem Quadrat mit einer Passionsblume verziert, ...



... die Holzdecke im Chor hingegen ... 


 

... stammt bereits aus der 2. Hälfte des 18. Jhdts.
und ist nur einfach im Zick-Zack gestreift. 



An den Wänden sind noch Fresken ...



... im "Al Secco-Stil" aus dem Anfang des 14. Jdhts. erhalten.



Beleuchtet werden diese durch drei gotische Spitzbogenfenster.



Einige der Fresken zeigen Johannes den Täufer ...



... sowie Johannes den Evangelisten.



Die gemauerte Mensa im Chor
steht an der Stelle des alten romanischen Altartisches.



Die halbkreisförmigen Mauerfundamente,
auf denen jetzt die drei roten Polstersitze stehen,
lassen die ursprüngliche Apsis erkennen.



Dahinter ist wohl noch die alte Kirchenglocke zu sehen.



An der Nordostseite des Chors ist ein Kreuz aufgestellt.



Die Rotunde dient nun als "Langhaus"
und wird von einem interessanten Luster erleuchtet.



Das kleine romanische Fenster ...



... gibt sich alle Mühe, die Rotunde ein wenig zu erhellen.



Hier noch mein kleines Dankeschön
an die liebe "Oma" mit fast zweijährigem Enkerl Alina,
die extra für mich mit der Kleinen im Kinderwagen
zur Rotunde lief.

Im benachbarten Gasthaus (Gostilna)
hat man ihre Telefonnummer und ruft sie gerne an,
wenn jemand die Rotunde besichtigen möchte.






Denn diese ist durchaus sehenswert!