Montag, 5. Dezember 2016



Deutschland, Bad Kösen (Sachsen-Anhalt):
Abtsgebäude und Kreuzgang des Klosters Schulpforta bei Bad Kösen,
1220 - 1230 bzw. um 1140 errichtet
 


Direkt an der Straße von Naumburg nach Bad Kösen 
liegen die zahlreichen Gebäude dieses ehemaligen Klosters, ...



... dessen Eingangsbau direkt an der Straße hervorsticht.



Doch hinter diesem (im Plan ganz rechts)
befindet sich noch ein ganzer Komplex weiterer Gebäude.



So steht mitten in der Anlage noch ein spätgotisches Haus, ...



... das um 1516 / 1517 erbaut worden ist.



Die weiteren z.T. historisierenden Gebäude ...



... dienen heute als Internatsunterkünfte ...



... oder Schulgebäude wie dieses hier.



Auch der für Zisterzienserklöster typische Teich existiert noch.

1132 wurde in Schmölln (östlich von Gera) ein Zisterzienserkloster 
auf Veranlassung des Naumburger Bischofs Udo I. gegründet.

Um 1137 zog das Kloster ins Saaletal bei Naumburg um,
wo es bis 1540 fortbestand.

Dann wurde es durch Herzog Heinrich von Sachsen aufgehoben
und 1543 in eine hochschulvorbereitende Landesschule für Knaben
aus allen Schichten und ohne Schulgeldpflicht umgewandelt.



Nur wenig nach 1300 wurde die für eine Zisterzienserkirche
 ungewöhnlich reich ausgestattete Westfassade der Kirche errichtet 
mit einer Kreuzigungsgruppe im Giebelfeld.



Am 30. Oktober 1137 war der Grundstein für die Kirche
und die Gründung des Klosters St. Marien zur Pforte gelegt worden, ...



... und eine romanische Basilika entstanden, 
von der hier noch Reste am südlichen Querhaus zu sehen sind.



Doch schon 1251 - 1230 ...



... wurde die Klosterkirche gotisch umgebaut.



Ans Querhaus wurden Kapellen mit Maßwerkfenstern angefügt ...



... und der Chor komplett neu errichtet.



Auch der Dachreiter ist wohl zu dieser Zeit entstanden.



Auf dem alten Friedhof östlich der Kirche ...



... steht eine Totenleuchte, die 1286 gestiftet wurde.



Doch die erste romanische Attraktion 
ist diese ehemalige Abtkapelle,
die von 1220 bis 1230 errichtet wurde ...



... und an einen Klostertrakt angebaut ist.



Der Zugang dazu 
erfolgt durch dieses neoromanische Portal.



Die Kapelle ist wie die große Stiftskirche 
nach Osten ausgerichtet ...



... und hat an dieser Seite eine Rosette.



Ungewöhnlich ist, dass die Rundbogenfriese, 
die die gesamte Kapelle außen schmücken,
vorne an der Ostseite weiter unten angebracht sind.

Man kann also davon ausgehen,
dass die Ostapsis später aufgestockt worden ist.



Auch die Gestaltung des Innenraums spricht dafür:



Die Apsis ist niedriger als das Schiff
und durch einen mehrstufigen Triumphbogen
optisch von diesem getrennt.



Die Fenster an der Südseite 
wurden im neoromanischen Stil vergrößert.



Von hier aus geht es gleich weiter ...



... unter diesem Gewölbe ...



... Richtung Kreuzgang.



Auch in diesem Gang ...



... hat es schon alte Gestaltungselemente
wie diesen Kopf mit Armen als Kapitell ...



... oder diese gotisch gestaltete Nische.



Der Kreuzgang liegt nördlich der Kirche
und ist in etwa so lang, wie das romanische Kirchenschiff war.



 Der nördliche, ... 



... westliche und südliche Trakt
 stammen im Wesentlichen noch aus dem 12. Jhdt. 



Der an die Kirche angrenzende südliche Kreuzgangflügel
 ist sogar zweischiffig und wurde nachträglich eingewölbt.



Vom Kapitelsaal an der Ostseite ...



 ... sind das Portal und zwei vermauerte Triforien erhalten. 



Hier die beiden Triforien aus der Nähe ...



 ... mit ihren filigranen Mittelsäulen.



Zwei Schritte weiter befinden sich das Armarium und die Sakristei.



Der gesamte Ostflügel ist ungewöhnlich breit
und hat einen Balkendecke.



Um 1725 wurden alle Klausurgebäude umgestaltet. 



 Der Innenhof ist heute nett mit Fähnchen geschmückt.



Vom Kreuzgang aus ... 



... gelangt man auch in die Kirche.



Das Kreuzgewölbe weist Wasserschäden auf
und wirkt renovierungsbedürftig.



Hier das schmale und hohe Mittelschiff 
Richtung Westen gesehen.



Hier ist mitten im Raum die Tumba ...



... des Markgrafen Georg von Meißen zu sehen, ...



... der 1401 gestorben ist.



An den Wänden befinden sich einige Epitaphe von Rittern aus dem 14. Jhdt.



Das beidseitig bemalte Holztafelkreuz aus um 1240 / 1250
wird im westlichen Teil der Kirche 
in einer extra dafür eingerichteteten Werkstatt gerade restauriert.



Es gehört zu den wenigen erhaltenen Beispielen 
mittelalterlicher Tafelmalerei,
ist 4,76 m lang und 3,12 m breit und wiegt 200 kg
und hängt normaler Weise vor dem Chor.



In diesem gaben vier Schüler
ein exklusive Probe ihres sängerischen Könnens.



Am ehesten ist heute der romanische Ursprung dieser Kirche
im südlichen Querhaus an dieser Wand
und den rundbogigen Arkaden darunter zu sehen.



Ins nördliche Querhaus wurde eine Treppe eingebaut, ...



 ... die auf eine gotisch gestaltete Empore nördlich des Chores führt.



Die beiden Seitenschiffe sind ebenfalls mit Kreuzrippen gewölbt.



In der Marienkirche steht auch dieses Modell,
das zeigt, wie das Kloster noch zu romanischen Zeiten ausgesehen hat. 









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