Deutschland, Naumburg (Sachsen-Anhalt):

Ägidienkapelle beim Dom, Anfang 13. Jhdt.




 Dieses romanische Kleinod liegt
an der Nordwestseite des Naumburger Doms.

Die Kapelle der Ägidienkurie ist eine 

der ursprünglich zahlreich vorhandenen Privatkapellen der Domherren.

 

Der zweigeschossige Kapellenbau entstand Anfang des 13. Jhdts., 

etwa zeitgleich mit dem Baubeginn des zweiten, spätromanischen Doms. 

An der Südseite tauchen zahlreiche verschiedene Stilelemente auf:

Ganz oben befindet sich ein Zackenfries,

das weiß und rot bemalt wurde und ein Rundfenster aufweist.

Darunter ist zu erkennen, dass ein altes Portal
durch den nachträglichen Einbau eines gotischen Fensters zerstört wurde.

Ob dieses Portal auf eine früher bestehende,
direkte Verbindung zwischen dem Dom und der Kapelle hinweist?




 Darunter befindet sich dieses romanische Fenster
neben einem gotischen Spitzbogenfenster.

 

Interessant ist diese kleine, fensterlose Apsis im 1. Stock.

Sie weist wie fast alle Apsiden nach Osten

und beherbergt in ihrem Inneren einen kleinen Altar.

Über der Apsis setzt sich das weiß-rote Zackenfries 

auch hier an der Ostseite fort.

An die Kapelle grenzt ein jüngeres Gebäude ...

... mit schönem gotischen Portal.

Noch ein Haus weiter schließt ein Gebäude an,

das wohl ebenfalls während romanischen Zeiten entstanden ist,

weil es aus großen Steinquadern erbaut ist.

Im Innenhof sind dann ebenfalls 

- wie an der Südseite der Ägidienkapelle - ...

... ein vermauertes Rundbogenportal 

und ein großes Fenster zu sehen, ...

... das ähnlich dem an der Straßenseite gestaltet ist.

Innen ist der kuppelförmig gewölbte Raum in Mitteldeutschland singulär 

und beeindruckt durch alte Fresken und durch seine Akustik. 

 

Die Kapelle wird u.a. für Konzertveranstaltungen 

der Reihe "Kapellenkonzerte des Naumburger Doms"...

... oder für Ausstellungen genutzt.

Sehenswert ist auch ein in Teilen erhaltenes romanisches Tympanon 

mit der Darstellung der Ägidiuslegende (hier kein Foto).

Sehenswert!