Sonntag, 18. Dezember 2016


Deutschland, Querfurt (Sachsen-Anhalt):
Burgkapelle der Burg Querfurt, 1162 errichtet

 


Diese Höhenburg, die 979 erstmals erwähnt wurde, 
gehört zu den größten mittelalterlichen Burgen Deutschlands.



Ihr Gelände nimmt eine Fläche ein,
die die Wartburg sieben Mal aufnehmen könnte.



Um 1350 erfolgte der Bau der äußeren Ringmauer, ...



 
... die mit einer Stärke von fast 2 m und einer Höhe von 10 m
eine starke Bewehrung mit Schießscharten aufweist.


 
Eine zusätzliche Sicherung der Burganlage
ist durch einen 11 m breiten und 5 m tiefen Trockengraben gegeben.


 

In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde die Burg
immer wieder befestigt und umgebaut.



Anfang des 14. Jhdts. folgte dieser so genannte Pariser Turm.



Doch der einzige romanische Turm aus dem 12. Jhdt. ...


 
... ist dieser so genannte "Dicke Heinrich".



Die "krönende" Mitte der Burg bildet die 
ebenfalls romanische Schlosskapelle.



Bereits 1004 ist hier ein Chorherrenstift gegründet worden,
dessen Stiftskirche "Unserer Lieben Frau" diese Kapelle war.



Der ab 1162 über älteren Fundamenten errichtete kreuzförmige Kirchenbau
erinnert an südosteuropäische Vorbilder.




 Sein achteckiger Vierungsturm stammt
aus der zweiten Hälfte des 12. Jhdts.



Die große mittlere Apsis im Osten ...



 ... schließt an einen Rechteckschor an.



Die beiden kleineren und relativ schmucklosen Nebenapsiden
sind direkt an die Querhäuser angebaut.



An der Nordseite ist nachträglich ...


 
... ein gotischer Kapellenanbau vorgenommen, ...



... der Extra-Eingang dazu aber wieder vermauert worden.



Das Romanische Rundbogenportal daneben ...



... ist aber noch erhalten.

Das Tympanon wurde nachträglich ergänzt
und stammt eigentlich aus dem Kloster Marienzell,
das um 1120 nur ca. 1 km von der Burg entfernt errichtet worden war
und nach der Reformation und nach dem 30-jährigen Krieg
leider komplett verfiel.



Innen wurde diese Burgkapelle - leider - 
von 1698 - 1717 barock umgestaltet.



Dabei wurden u.a. in der Kuppel 
diese Muschelverzierungen geschaffen.



Hier der sehr helle Chor ...



... mit der nicht gerade stilgerecht gestalteten Apsis als Altarraum.



Auch die beiden Nebenapsiden haben keine alten Fresken mehr, ...



... dafür sind diese romanischen Malereien ...



... als Wandschmuck aufgehängt,
ohne aber deren Herkunft zu nennen.



Hier die Vierung ...



... mit der Empore im Westen.



Im 14. Jhdt. wurde dieser ein Grabkapellenbau 
mit der Tumba Gebhards XIV. von Querfurt angefügt.



Im Westen wurde nachträglich dieses Gebäude angebaut, ...



... wobei zwei romanische Fenster vermauert wurden
(s. rechts neben den großen Fenstern im Obergeschoss).



Hier noch ein abschließender Blick auf die Burgkapelle,
die erst nach der Wende nach 20-jähriger Schließung
wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.











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