Sonntag, 30. April 2017


Deutschland, Hildesheim (Niedersachsen):
Kloster St. Mauritius am Moritzberg, 1058 - 1072 errichtet
 

(Bitte die teilweise schlechte Bildqualität zu entschuldigen,
doch der Verschluss des Objektivs ließ sich nicht mehr vollständig öffnen.)




Die ehemalige Stiftskirche St. Mauritius 
ist eine katholische Kirche auf dem Moritzberg in Hildesheim.

Bischof Hezilo gründete an dieser Stelle um 1055 ein Kanonissen-Stift,
das er 1068 in ein Kollegiatstift umwandelte.



1058 beauftragte er den Hildesheimer Domschulleiter und Baumeister Benno
mit dem Bau der Stiftskirche, einer dreischiffigen Basilika
mit Querhaus und Chorturm.



Die daraufhin bis 1072 errichtete frühromanische Basilika
ist ohne wesentliche Veränderungen erhalten, ...




.... allerdings aufgrund ihrer erhöhten Lage
überaus schwer als Ganzes zu fotographieren.

1072 wurde St. Mauritius durch Bischof Hezilo
in Anwesenheit König Heinrichs IV.
und des Kölner Erzbischofs Anno geweiht.



1413 wurde der Chor gotisch umgebaut,
das nördliche Querhaus (hier im Bild) hat während des Barock
seine großen neuen Fenster bekommen.



Das Langhaus wurde ebenfalls verändert ...



... und dieses ehemalige romanische Nordportal vermauert.

Im Dreißigjährigen Krieg wurden die Stiftsgebäude schwer beschädigt,
die Wiederherstellungsarbeiten waren erst um 1750 abgeschlossen.

Im Zuge der Säkularisation wurde das Moritzstift 1810 aufgehoben.



Die Westseite sieht heute ungewöhnlich aus ...



... und endet mit diesem überdimensionierten
und in Gelb eingefassten modernen Eingang.



Daneben schließen ...


 
... die ehemaligen Klostergebäude an, ...



... in denen sich auch der Kreuzgang befindet.



Heute gibt es hier einen Kindergarten und eine Schule.



Seit 1765 erhebt sich auf der quadratischen romanischen Basis
der oktogonale Turm mit Barockhaube.



Diese Skulpturen an der Kirche sind gotischen Ursprungs, ...



... doch das Rundbogenfenster in der Turmbasis,
das zur Krypta gehört, ist noch romanisch.



Neben der Kirche geht es durch diesen engen Gang ...



... zum liebevoll restaurierten Kreuzgang.



Dieser zählt zu einem der besinnlichsten Plätze der Stadt



Hier ist auch das romanische südliche Querhaus rechts zu sehen,
während der Obergaden des Langhauses schon umgestaltet worden ist.



 Ans Querhaus schließt ein Fachwerkgebäude an ...



... und in der Mitte des hübschen Gärtchens ...



... plätschert fröhlich ein Brunnen.



Obwohl der Kreuzgang romanischen Ursprungs ist ...



 ... ist schon deutlich zu sehen, ...


 
... dass er 1974 gründlich renoviert wurde.



 Seine ältesten Teile ...



... stammen noch aus der Gründungszeit des Stiftes ...



... wie z.B. einige Grabsteine.



Bemerkenswert sind v.a. ...



... die reich verzierten Halbkapitelle und Kämpfer ...



... aus goldgelbem Sandstein.



Der Kreuzgang ist inzwischen eingewölbt
und hat an einigen Seiten schon Spitzbögen, ...



... dennoch gibt es hier 
noch Rundbogenportale wie dieses hier.



Das ursprünglich romanische Kircheninnere
ist seit dem 18. Jhdt. barockisiert ...



... und erstrahlt heute in dezentem Gelb und Weiß.




Die Orgel wurde 1978 neu errichtet,
darunter befindet sich Hezilos Grab.



Die großen Fenster des Obergadens
erleuchten die barocke Stuckdecke.



Chor wie Seitenschiffe sind ebenso in Gelb und Weiß gehalten ...



... wie die beiden Seitenapsiden, in denen sich heute barocke Altäre befinden.



Hübsch dekoriert ist diese Muttergottes mit Kind.



Unter der Kirche befindet sich eine dreischiffige,
ebenfalls für Gottesdienste genutzte Krypta.



Der neunjochige Hauptraum ist bis heute 
in romanischen Formen erhalten.



Hier der schlichte Altar ...


 

... mit dem bunten Glasfenster dahinter.



In der Krypta sind auch einige Kunstgegenstände ausgestellt ...



... wie diese Ikone.



Auf der früher Zierenberg genannten Anhöhe
dürfte sich schon in altsächsischer Zeit 
eine heidnische Kultstätte befunden haben.



Grabungen in der Krypta legten in den 1950er-Jahren
eine kleine quadratische Taufkapelle frei,
die aus der Frühzeit der Christianisierung 
nach der fränkischen Eroberung stammt.