Mittwoch, 5. April 2017


Deutschland, Quedlinburg (Sachsen-Anhalt):
 Marktkirche St. Benedikt, 1173 geweiht




 Das imposante Westwerk der Marktkirche
erhebt sich weit über die Dächer von Quedlinburg.




Obwohl sie erst 1233 erstmals urkundlich erwähnt wurde,
ist sie deutlich älter und weist romanische Spuren auf, ...



... die am deutlichsten an diesem Westwerk zu Tage treten.

Die beiden Westtürme weisen unterschiedliche Höhen auf:
Während der Nordturm auch heute noch wie ursprünglich 60 m hoch ist,
ist der Südturm brandbedingt einige Meter niedriger.



 
Beide Türme sind 1901 samt Türmerwohnung abgebrannt,
wurden später jedoch wieder originalgetreu aufgebaut.

Die einzig verbliebene Kirchenglocke der Kirche wird "Taufglocke" genannt
und ist der Muttergottes geweiht.

Die fast zwei Tonnen schwere Glocke wurde im 13. Jhdt. gegossen
und ist mit 2,26 m Durchmesser eine der größten Glocken Mitteldeutschlands.



Die Ebene der ehemaligen Türmerwohnung
ist seit einigen Jahren wieder begehbar
und bietet einen herrlichen Rundblick auf die Altstadt.

Unter den schönen Triforien der Türme ...



... befinden sich im Mittelteil diese beiden Biforien,
die allerdings mit Holzbrettern geschlossen sind.



An der Nordseite ist die so genannte Kalandkapelle angebaut:

Der Name der Kapelle leitet sich 
vom wohltätigen Orden des Mittelalters "Kaland" ab,
dessen Mitglieder sich immer am ersten Tag des Monats 
(römisch: den Kalenden) hier trafen.



An der Südseite soll innen auch noch ein
vermauertes romanisches Rundbogenfenster erhalten sein.



Ich habe nur dieses frühgotische Biforium gefunden.



Heute ist St. Benedikt eine Hallenkirche mit achteckigen Pfeilern ...



... und einem spätgotischen Chor aus dem 15. Jhdt.



Die weitgehend original erhaltene Orgel wurde 1888
von der Orgelbauanstalt Ernst Röver in Hausneindorf geschaffen. 



Darunter ist dieser massive Rundbogen zu finden,
der zur Basis des Westwerks gehört.



Auch an der südlichen Westseite ist deutlich erkennbar, ...



... wo das romanische Westwerk mit seinen Türmen anschließt.



Hier die gotische Kalandkapelle von innen,
in der sich mehrere sehenswerte Grabsteine, Pfarrerbilder ...



... und ein spätgotischer Marienaltar aus um 1480 befinden.



Sehenswert sind auch die schönen Fachwerkhäuser, ...

 

.. die St. Blasius zu beiden Seiten umgeben.

Interessant ist weiters,
dass durch das Sponsoring einer belgischen Gasfirma
die Marktkirche seit Juni 2009 nachts angestrahlt wird.

 Außerdem sind Dach und Dachstuhl der Kirche
als Fauna-Flora-Habitat
für die Große-Mausohr-Fledermäuse ausgewiesen.








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